Die Epilog Nr. 6 ist da (Thema: Generation). Bequem, verwöhnt, unfähig und überfordert: So sind wir, erzählt man uns. Und jetzt? Jetzt werden wir langsam alt. Die nächsten stehen schon parat.
Wir verschwinden in der Schublade. Großes „Y“ drauf. Weg. Bevor es aber zu Ende geht, würden wir gern noch die eine oder andere Sache klarstellen. Denn: Wir, die Ys von Die Epilog, haben uns das lange genug angesehen. Zeit, in Ausgabe 6 für klare Verhältnisse zu sorgen. Was die eigene Generation angeht. Was die frühere, die nachfolgende angeht. Was den Begriff „Generation“ an sich angeht.
Dekonstruieren, was für unsere „Generation“ gehalten wird — und rekonstruieren, was am Ende davon übrig bleibt. Play, Pause, Rewind, Fast Forward — in vier Kapiteln kommen Lebenspraktikant*innen, Bürgerskinder auf Ketamin, Vatermörder, Verweiger*innen zu Wort: Wir geben der Pluralität von Erfahrungen Raum, die jeder Generationsname verwischt.
DIE EPILOG richtet sich an junge Menschen im Wandel, die sich mit der stetigen Veränderung arrangieren. Umbrüche und Unübersichtlichkeit empfinden sie jedoch nicht als Bedrohung, sondern als Chance für ungehemmte Experimentierfreude und Individualisierung. Die Leserinnen und Leser von DIE EPILOG sind reflektiert und verantwortungsbewusst, ohne jedoch über diese Eigenschaften ihren Lebensinhalt definieren zu wollen. Wichtiger ist ihnen der Unterhaltungswert kultureller und gesellschaftlicher Bildung. An ihre persönliche Umgebung stellen sie erhebliche qualitative und ästhetische Ansprüche. Dabei stehen sie als early adopter Neuerungen in Kultur und Lifestyle besonders affirmativ gegenüber. Mit der Epilog blicken wir über die Gegenwart hinaus in eine unvermeidlich heranrückende Zukunft. Konkrete Phänomene unseres Alltags geben in kultur- und sozialwissenschaftlich fundierten Betrachtungen jene Entwicklungen preis, die zunächst auf eine aktuelle, aber immer auch schon auf die nächste Gesellschaft verweisen. Im Fokus der Zeitschrift liegen dabei weder eine elitäre Hochkultur – die häufig eher auf gestern denn auf morgen verweist – noch der abstrakte theoretische Diskurs selbst. Ziel ist es, den großen Wandel in den kleinen und alltäglichen Dingen zu entdecken.